220. An Schiller

Weimar, 10. Oktober 1796

Leider häufen und verdoppeln sich die Unannehmlichkeiten eines Geschäfts wie das ist, das Sie übernommen haben, und ich fürchte Sie werden noch manches Unheil des Selbstverlags dabei erleben.

Wir erinnern uns keiner Titelkupfer und Titelblätter als derer die wir abgeliefert haben. Geist hat alle Exemplare, die nach Jena in unser Quartier kamen, gezählt und gepackt und keine Titelblätter dabei gefunden.

Ihr Brief vom 5. October spricht von zweihundert Titelkupfern, die Sie auch geschickt haben. Durch Ihren Herrn Schwager erhielt ich noch hundert, und die wären also complet; nun brauche ich noch funfzig Titelblätter und zwei und siebenzig Exemplare, und so hat der Buchbinder alles was zu dreihunderten gehört; complet abgeliefert sind:

50
Hierbei kommen 124
174

Übergeben Sie ja, Wenn es zur zweiten Auflage kommen sollte, das Ganze irgend jemand zur Besorgung. Man verdirbt sich durch dergleichen mechanische Bemühungen, auf die man nicht eingerichtet ist und die man nicht mit der gehörigen Präcision treibt, den ganzen Spaß, und hat erst am Ende, wo alles zusammentreffen soll, den Verdruß weil es an allen Enden fehlt.

Über die Musik kann ich noch nichts sagen. Ich habe sie gehört, aber das ist bei den Zelter’schen Compositionen noch nicht genug; er hat viel Eigenheit die man ihm erst abgewinnen muß.

Leben Sie recht wohl. Ich schicke den Körner’schen Brief hier zurück. Da wir das Publikum kennen, so wird uns schwerlich auch bei dieser Gelegenheit eine neue Erscheinung entgegen kommen. Wenn ich Starken und den Buchbinder bezahlt habe, so schicke ich die Rechnung.

G.

(Mit Bleistift durchgestrichen:)

Hier noch zu besserer Übersicht ein Auszug wie wir mit dem Buchbinder stehen.

Er erhielt Exemplare:

erste Sendung 50
zweite 100
dritte 50
vierte 28
228.
Titelkupfer 200
zweite Sendung 100
300.
Titelblätter 150
zweite Sendung 100
250.

Umschläge auf einmal 300.

G.

H 221 | S 219 | B 220