223. An Schiller

Weimar, den 12. Oktober 1796

Nun hoffe ich bald zu hören, daß Sie von der Sorge und Qual, die Ihnen der Almanach gemacht hat, befreit sind; wenn man nur auch der lieben Ruhe zu genießen recht fähig wäre; denn man lädt sich, wie die entbundenen Weiber, doch bald wieder eine neue Last auf.

Die zweitausend Exemplare der Decken sind nun abgeliefert.

Hierzu folgen:

Titelblätter 26.
Decken 71.
Titelkupfer 81.

Das ist nun alles theils zu viel, theils zu wenig; die hundert Exemplare, die Ihnen fehlen, müssen sich aber auf alle Fälle finden.

Morgen früh liefert mir der Buchbinder seine letzten Exemplare; ich will gleich zwanzig davon an Hoffmann geben, und die übrigen liegen lassen, bis das Industrie-Comtoir von Leipzig zurückkommt. Die Berechnung von den Exemplarien, die durch meine Hand gegangen sind, schicke ich Sonnabends; es wird alles so leidlich zutreffen.

Alsdann soll auch die Geldrechnung folgen. Eine Abschrift von Starke’s Rechnung, die ich bezahlt habe, liegt hier bei; Sie erhalten alsdann alles auf Einem Blatte.

Heute nichts weiter. Heil unserer Freundin S., daß sie unsere Gedichte abschriftlich verbreiten und sich um unsere Aushängebogen mehr als wir selbst bekümmern will! Solchen Glauben habe ich in Israel selten funden.

Die guten Exemplare für Hoffmann schicken Sie mir ja wohl.

Sieben und zwanzig Melodien habe ich im letzten Paket erhalten. Leben Sie recht wohl; nächstens mehr.

G.

H 224 | S 222 | B 223